Osteopathie

Was ist Osteopathie?

Osteopathie wurde vor über 120 Jahren von dem amerikanischen Therapeuten Taylor Still entwickelt und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von körperlichen Beschwerden. Sie begreift den Körper als eine biologische Einheit. Alle Strukturen und alle Funktionen sind miteinander verbunden.

Körperstrukturen sind: Knochen, Gelenke, Muskeln, Nerven, Organe, Körperflüssigkeiten

Körperfunktionen sind: Durchblutung, Verdauung, Sekretion von z.B. Hormonen

Eine schlechte Verdauung (Funktion) kann die Aufnahme von Mineralien im Darm behindern. Dadurch kann es zu Schädigungen im knöchernen Stützapparat kommen.

Das Ziel der Osteopathie ist nach der Ursache von Beschwerden zu suchen und Bewegungseinschränkungen zu beseitigen, die mitunter weit von den schmerzenden Stellen entfernt liegen können.
Körperliche Probleme bleiben oft zunächst verborgen, weil unser Organismus Vieles erst einmal ohne Symptome ausgleicht.
Was die eine Struktur nicht optimal leisten kann, kompensiert eine andere. Irgendwann ist aber die Anpassungsfähigkeit nicht mehr möglich.
Nun reicht eine winzige Belastung, eine anscheinend unbedeutende Bewegung oder auch ein psychischer oder seelischer Konflikt aus, um akute Schmerzen, die später auch chronisch werden können auszulösen.

Mögliche Beschwerdeursachen können sein:

· Fehlstellungen an Gelenken, Wirbelsäule und       Schädel
· Spannungsveränderungen im Muskelsystem
· Spannungsveränderungen im Organsystem

Diese werden untersucht und es wird versucht durch osteopathische Techniken darauf einzuwirken.

Welche Techniken verwendet ein Osteopath:

• Mobilisation von Gelenken, Muskeln und       Bändern
• Muskel-Energie-Techniken
• Triggerpunkte
• Drainagetechniken
• Manipulationen

BEREICHE DER OSTEOPATHIE

Viszerale Osteopathie
In der viszeralen Osteopathie werden die Verschieblichkeiten und das funktionelle Zusammenspiel der inneren Organe getestet und behandelt.
Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie befasst sich als weitere osteopathische Technik mit der manuellen Untersuchung und Behandlung des gesamten Bewegungsapparates, bestehend aus Gelenken, Wirbeln, Muskeln, Bändern und Faszien.
Cranio-sacrale Osteopathie
Bei der Cranio-sacralen Osteopathie handelt es sich um eine Behandlung des Schädels in Verbindung mit dem Kreuzbein und ihren beeinflussenden Faktoren.

Manuelle Therapie

Manuelle Therapie wird in der Osteopathie und vor allem in der Physiotherapie angewandt.

Für das betroffene Gelenk und den dazugehörenden Funktionsbereich wird eine Befunderhebung durchgeführt.

Zur optimalen Behandlung von Schmerzzuständen, sowie Funktionsstörungen des Bewegungsapparates werden artikuläre, muskuläre, fasziale Techniken und Nervenmobilisationen durchgeführt.

Darüber hinaus werden Triggerpunkt, Faszienbehandlung, Querfriktionen, Funktionsmassagen in den Therapieaufbau integriert.

Die Anleitung des Patienten zu Eigenübung wie z.B. Eigenmobilisation und Eigenstabilisation schließt die Behandlung ab.

Lymphdrainage

Manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Behandlungstechnik, die das Ziel des Abtansports von Gewebsflüssigkeit (Lymphe) verfolgt.

Durch dosierte Drucksteigerung im Gewebe wird die Aufnahme von Lymphe in den Lymphbahnen angeregt.

Mit sanften Verschiebebewegungen auf der Haut erreicht der Lymphtherapeut die Dehnung der oberflächlichen Hautgewebsschichten.Die Automatik der Lymphgefäßmuskulatur führt dann zu deren regelmäßigen Kontraktion und sorgt somit für einen optimalen Abtransport der Lymphflüssigkeit.

Eventuell kann zur Entstauung noch eine Kompressionstherapie mit Bandagen oder Strumpfversorgung an den Extremitäten notwendig sein.

Immer werden Patienten aber auch zu Eigenübungen für den Lymphabtransport angehalten.

Die manuelle Lymphdrainage sollte nur von ausgebildeten Lymphtherapeuten durchgeführt werden.

Indikationen für manuelle Lymphdrainage:

  • Primäre Lymphödeme (bei Fehlanlage im Lymphgefäßsystem selbst)
  • sekundäre Lymphödeme nach operativen Eingriffen, stumpfen Traumata, Bestrahlung

Craniosacrale Therapie

Craniosaccrale Therapie hat ihren Ursprung in den Osteopathie.
Die Grundlegung machte der amerikanische Arzt William Sutherland.
In den 1970ern prägte Dr John E. Upledger die Craniosacrale Therapie.
Im Grunde geht es um ein Zusammenspiel von Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum). Verbindung haben diese beiden knöchernen Strukturen über die Rückenmarkshäute und Membranen der Gehirnhäute. Umgeben werden diese Häute von Gehirnflüssigkeit (Liquor), der einer rhythmischen Pulsation unterliegt. Liquor dient als Stoßdämpfer und Schutz für unser Nervensystem. Schlackestoffe werden abtransportiert.

Mögliche Indikationen für Craniosacrale Therapie sind:

Bei Erwachsenen:

  • chronische und akute Schmerzzustände
  • Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankungen
  • Bandscheibenprobleme
  • Ischiasreizung
  • Arthrose/Arthritis
  • rheumatische Erkrankungen
  • Kopfschmerzen/Migräne
  • Hör- und Sehstörungen/Tinnitus
  • Stress und dessen Folgeerscheinungen
  • seelische Störungen
  • Depression/Burnout-Syndrom
  • Erschöpfungszustände
  • Schlafstörungen

Bei Kindern und Säuglingen:

  • Geburtstrauma
  • Nachsorge nach Kaiserschnitt, Saugglocken-, Zangengeburt
  • Koliken/Verdauungsprobleme
  • „Schreibabys“
  • Torticollis (Schiefhals)
  • Konzentrationsstörungen

Wie wird behandelt?

Der Therapeut löst mit einem Druck von nur 2-20 Gramm Spannungen der o.g. Membranen.

Es wird an den Schädelknochen, am Gesichtsschädel, Kiefergelenk behandelt. Dadurch will der Therapeut auch das Liquorsystem beeinflussen.

Gelenke der Halswirbelsäule, des Becken und Kreuzbein werden sanft korrigiert.

Die Craniosacrale Therapie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Somit wird eine Störung nicht nur am Symptom behandelt, es sollen Auswirkungen auf den ganzen Bewegungsapparat und  das Nervensystem erzielt werden.

Es wird versucht im Körper Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.

Hinweis zum Heilmittelwerbegesetz (§3 Nr.1)
Bei der CS handelt es sich um ein alternatives Verfahren das wissenschaftlich nicht anerkannt ist. Alle Angaben über eventuelle Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erfahrungen und Erkenntnissen innerhalb dieser Methode selbst.

Therapie bei Schwindel [1]

Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind im klinischen Alltag häufig geklagte Beschwerden und Symptome.

An Schwindel leiden sowohl ältere Menschen mit multifaktoriellen Ursachen, als auch junge Menschen – beispielsweise nach einer Innenohrerkrankung oder nach einer Gehirnerschütterung im Sport oder nach einem Unfall.

Aus Angst den Schwindel auszulösen geht der Betroffene häufig zu ungünstigem Vermeidungsverhalten über.

[1] Stefan Schädler Gleichgewicht und Schwindel Urban & Fischer 2016

Durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung wird versucht die Ursache der Probleme herauszufinden.

Daraus ergibt sich dann die Behandlung, welche häufig mit Techniken aus der Physiotherapie erfolgt.

Auch das Erlernen von Eigenübungen spielt eine wichtige Rolle.

Wichtig: Bei akutem, heftigem Schwindel, der noch nicht abgeklärt ist, sollten Sie unbedingt zuerst Ihren Arzt oder einen Spezialisten (HNO, spezialisierter Neurologe) aufsuchen.

Behandlung bei Kiefergelenkbeschwerden

Im Zusammenhang mit Kiefergelenk-beschwerden wird häufig die Abkürzung CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion ) genannt.

CMD ist ein Überbegriff für eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und/oder des Kiefergelenks, sowie der dazugehörenden Strukturen im Mund-und Kopfbereich.

Wie zum Beispiel:

Schmerzen der Kaumuskulatur

Entzündungen eines Kiefergelenks

Knacken beim Mundöffnen bzw Schließen

Kopfschmerzen

Verspannungen der Schulter-Nackenmuskulatur

bis zu Schwindel oder Ohrgeräuschen

In der Behandlung werden zum einen muskuläre Ursachen für CMD und/oder gelenkbezogene Ursachen untersucht.

Sollte die Ursache in anderen Bereichen des Körpers z.B. Beckenschiefstand, Haltungsdefizite liegen, wird mit osteopathischen Techniken behandelt.

Während einer Schienenversorgung durch den Zahnarzt können therapeutische Maßnahmen, wie Manuelle Therapie die Behandlung begleiten.

Allgemeine Information:

Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass meine Berufsgruppe (Heilpraktiker) keine Heilversprechen oder eine Garantie auf Linderung oder Verbesserung eines Krankheitszustands geben darf. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrung in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung oder therapeutische Wirksamkeit belegen.

Praxis für Osteopathie:

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